Kaiserwetter in Großhart
Viel Neues beim Baumschnitt des Siedlervereins Oftering
Am 1. Juli fand der diesjährige Sommerbaumschnitt des Siedlervereins Oftering statt. Obfrau Maria Kreindl konnte sich sowohl über einen Rekordbesuch als auch über Rekordwetter freuen. Für die Veranstaltung stellte wie in den Jahren zuvor die Familie Musil ihren schönen Obstgarten in Großhart zur Verfügung. Zahlreiche Siedlervereinsmitglieder – und auch solche, die es noch werden wollen – waren gekommen, um sich vom Hausherrn Ferdinand Musil theoretisch und praktisch in die Geheimnisse des Obstbaus einweihen zu lassen.
Obfrau Maria Kreindl bedankte sich bei Herrn und Frau Musil mit einem kleinen Geschenk und begrüßte die interessierten TeilnehmerInnen. Dann legte Ferdinand Musil so richtig los. Er begann mit einem ausführlichen theoretischen Teil über die einzelnen Obstgehölze und deren Schutz gegen Schädlinge aller Art. Dies beginnt schon mit der Austriebs-Spritzung nach Ende der Frostperiode und geht bis zur letzten Spritzung nach der Ernte bzw. kurz bevor die Bäume ihr gesamtes Laub verlieren. Dabei kamen so bekannte Krankheiten und Schädlinge wie Schorf, Mehltau oder Monilia ebenso vor wie Birnengitterrost oder die Schrotschusskrankheit. Der sorgsame und fachkundige Umgang mit Spritzmitteln ist wichtig, um sich, die Umwelt und vor allem auch die Nützlinge nicht zu gefährden. Obfrau-Stv. Heckmann ergänzte, dass der Siedlerverein Kurse zur Erlangung des „Sachkundenachweises“ anbietet. Dabei lernt man nicht nur das Wichtigste über die Anwendung und die Wirkung von Spritzmitteln, sondern man bekommt auch ausführliche Unterlagen und einen Ausweis, der erst zum Einkauf dieser Mittel berechtigt.
Anschließend ging es mit dem praktischen Teil weiter, wo Ferdinand Musil in seiner kleinen Plantage an verschiedenen Obstbäumen nochmals auf die eine oder andere Krankheit einging. Vor allem demonstrierte er aber die richtige Schnitttechnik und zeigte den TeilnehmerInnen nochmals den Unterschied zwischen den wichtigen „Fruchttrieben“ und den sogenannten schmarotzenden „Wasserschösslingen“. Im Obstgarten von Familie Musil finden sich ja die verschiedensten Bäume und Sträucher: Zwetschke, Apfel und Weichsel sind ebenso vertreten wie Marille oder Himbeere.
Nach getaner Arbeit konnte sich alle Besucher bei der von Georg Heckmann und seinem Team vorbereiteten rustikalen Jause – es gab wie immer Maurerforellen und Schmalzbrote, dazu Bier und Most – ausgiebig laben. Die Gastgeberin servierte dann noch ihre köstlichen, gebackenen Mäuse. Obfrau-Stv. Heckmann hatte einen Marillen-Kuchen mitgebracht. Den traditionellen Abschluss bildeten schon traditionell die selbstgebrannten Schnäpse des Hausherren, bevor der lehrreiche und interessante Abend noch rechtzeitig vor der TV-Übertragung von der Fußball-EM zu Ende ging.